Endlich ist die Krise, wo sie hingehört: Der Hauptmordorpresse sind Massenentlassungen im deutschen Auenland egal – aber wegen ein paar Zeitkräften der Grünen herrscht blankes Entsetzen.
Letztes Jahr gab es in der Familie einen Unfall, wie er nur in einem westdeutschen Westviertel passieren kann: Beteiligt waren ein teures Rennrad, ein idyllischer See, Ballerinas von Ferragamo, Seerosen und die Idee, man müsste die Blütenpracht an der steilen, feuchten Böschung aus der Nähe betrachten. Als ich davon erfuhr, dachte ich im ersten Moment „Oh nein“, und im zweiten Moment „Wenigstens ist sie beim Maul.“ Weil es bei uns neben der riesigen Krankenverwaltungsanlage auch noch eine kleine, traditionelle Privatklinik gibt, in die meine Familienangehörigen fast immer gebracht werden. Dort sind die Zimmer schön, alles ähnelt einem Hotel, das Essen ist vorzüglich, nebenan ist der Park, und die Doctores wissen schon, wer wir sind, so wie wir wissen, wer die Doctores sind. Seit Dekaden wird dort meine Familie zusammengeflickt, wenn sie sagenhaft dumme Dinge zu tun beliebte, die Sie, liebe Leser, überhaupt nichts angehen. Und jetzt ist das möglicherweise – vorbei.
